SuchtHotline München089 / 28 28 22• Telefonberatung für Betroffene und Angehörige in Bayern
• Informationen über Hilfsmöglichkeiten in BayernErreichbar: 6:00 – 0:00 Uhr
(In Krisensituationen sind wir auch nachts erreichbar)
Überregionale Erreichbarkeit derSucht- und Drogenhotline01806 313031 (20 ct. pro Anruf)Täglich von 8:00 bis 24:00 Uhr
Alkoholsucht - Hilfe, Info, Beratung - SuchtHotline München
Bin ich alkoholgefährdet oder abhängig vom Alkohol?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat definiert:
„Alkoholiker sind exzessive Trinker, deren Abhängigkeit vom Alkohol einen solchen Grad erreicht hat, dass sie deutliche Störungen und Konflikte in ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit, ihren mitmenschlichen Beziehungen, ihren sozialen und wirtschaftlichen Funktionen aufweisen, oder sie zeigen Vorläufer einer solchen Entwicklung. Daher brauchen sie Behandlung."
Der Weg zum Alkoholismus ist ein schleichender Prozess, der Übergang vom Alkoholkonsum über die Gewöhnung bis zur Abhängigkeit ist fließend. Alkoholabhängige können das Trinken von selbst nicht aufgeben und haben nach wenig Alkohol das Verlangen nach mehr. Alkoholiker suchen nach Gelegenheiten und Gründen zu trinken und beginnen heimlich zu trinken. Es wächst die Unfähigkeit, den Alkoholkonsum zu steuern. Alkoholiker vernachlässigen zunehmend ihre sozialen Verantwortlichkeiten wie Familie und Beruf. Bei männlichen Alkoholikern beträgt der Zeitraum zwischen dem Beginn regelmäßigen Alkoholmissbrauchs und der totalen körperlichen und seelischen Abhängigkeit oft 10 bis 15 Jahre. Bei Frauen und Jugendlichen ist dieser Zeitraum erheblich kürzer. Alkoholismus ist als Krankheit anerkannt, und die Kosten für eine Behandlung in ambulanter oder stationärer Therapie werden von den Rentenversicherungsträgern oder den Krankenkassen übernommen.
Man unterscheidet fünf Typen von Alkoholtrinkern:
Typ 1: Der Erleichterungstrinker. Dies sind Menschen, die zur Erleichterung bei Schwierigkeiten und seelischem Stress trinken. Sie erhalten durch Alkohol eine scheinbar größere Sicherheit. Sie sind körperlich nicht abhängig, eine seelische Abhängigkeit ist aber möglich.
Typ 2: Der Gelegenheitstrinker. Er trinkt, weil es Sitte ist, am Stammtisch oder zu bestimmten Gelegenheiten. Gelegenheitstrinker trinken regelmäßig und oft große Mengen, haben häufig bereits Organschäden, sind jedoch körperlich und seelisch nicht abhängig.
Typ 3: Der Gewohnheitstrinker, auch „Spiegeltrinker" genannt. Er trinkt regelmäßig, über den ganzen Tag, um einen notwendigen Alkoholspiegel zu halten. Er ist körperlich und seelisch abhängig, erlebt aber keinen Kontrollverlust.
Typ 4: Der Quartalstrinker. Er verliert in unterschiedlichen Zeitabständen die Kontrolle über sein Trinkverhalten. Die Alkoholexzesse können extrem sein und tagelang anhalten.
Typ 5: Der süchtige Trinker. Er ist in einer erheblichen körperlichen und seelischen Abhängigkeit, erlebt regelmäßig Kontrollverluste, oft verbunden mit Filmrissen und körperlichem Zusammenbruch. Es bestehen meist erhebliche körperliche, seelische und soziale Schäden.
Falls Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben oder Ihre persönliche Situation mit jemandem besprechen wollen, wenden Sie sich bitte an Ihre nächstgelegene Hotline oder Beratungsstelle (www.suchthilfeverzeichnis.de). Sie treffen jemanden an, der mit Ihnen zusammen nach einem Weg sucht.
Ambulantes Gruppenprogramm zum kontrollierten Trinken – AkT
Alkohol wird oft als „Volksdroge Nr. 1" bezeichnet und richtet großen Schaden an - sowohl im Leben des Einzelnen und seiner Familie als auch in der Gesellschaft. Dazu einige alarmierende Zahlen des IFA-Institutes für Alkoholerkrankungen:
- In Deutschland gibt es 2,5 Millionen Alkoholabhängige, davon allein 500.000 Kinder und Jugendliche.
- 4 Millionen Menschen werden als alkoholgefährdet eingeschätzt, dabei sind 5 - 7 Millionen Angehörige mitbetroffen.
- 40.000 Menschen sterben bei uns jährlich an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums.
- Rund 6,5 Millionen Menschen konsumieren in Deutschland Alkohol in riskanten oder bereits schädigenden Mengen.
Lediglich etwa 5% der Betroffenen wenden sich an das Suchthilfesystem. Einer der Gründe dafür mag sein, dass für viele Betroffene eine lebenslange Abstinenz nicht vorstellbar ist.
An diesem Punkt setzt das sogenannte AkT an, das Programm zum kontrollierten Trinken. Es wurde 1998/1999 von Prof. Dr. Körkel entwickelt und richtet sich an Menschen, die ihren Alkoholkonsum reduzieren wollen, ohne von vorneherein ganz auf Alkohol zu verzichten. Es sollen Personen angesprochen werden, die durch das Suchthilfesystem nicht erreicht werden, aber einen riskanten Alkoholkonsum haben. Ausgeschlossen sind Menschen, die bereits abstinent leben. Es geht nicht darum, trockene Alkoholkranke das kontrollierte Trinken zu lehren. Für körperlich schwer abhängige Menschen ist das Programm ebenfalls nicht geeignet.
Das Programm erstreckt sich über 10 Kursabende für je 2 ¼ Stunden. In dieser Zeit erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausführliche Informationen rund um den Alkohol und setzen sich mit ihrem persönlichen Trinkverhalten auseinander. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin setzt sich von Woche zu Woche ein individuelles Ziel, wieviel er oder sie trinken will. Manche wollen lernen, ihre Trinkmenge pro Abend zu reduzieren oder an weniger Tagen zu trinken, andere können das Ziel entwickeln, abstinent zu leben. Es geht darum, dass Interessierte herausfinden, wie sie Alkohol innerhalb selbst gesteckter Grenzen und nach einem selbst entwickelten Plan konsumieren können, ob dies für sie überhaupt möglich ist oder ob nicht Abstinenz der bessere Weg für sie wäre. Das Reduzieren des Alkoholkonsums insgesamt ist Ziel des Programms, Abstinenz wird begrüßt und unterstützt, ist aber nicht notwendigerweise das Ziel.
Vor Beginn des Kurses findet eine ausführliche Untersuchung statt, bei der sowohl eine medizinische Abklärung als auch eine psychosoziale Diagnostik erfolgt. Erst danach wird entschieden, wer in das Programm aufgenommen wird.
In München wird das Gruppenprogramm zum kontrollierten Trinken am Beratungszentrum TAL 19, Tal 19, 80331 München durchgeführt. Nähere Informationen und die aktuellen Kurstermine können Sie jederzeit unter der Nummer der SuchtHotline München 089/28 28 22 erfahren.
Alkoholkrankheit - Hilfe, Information, Beratung - SuchtHotline München
SuchtHotline München
089 / 28 28 22
- Telefonberatung für Betroffene und Angehörige in Bayern
- Informationen über Hilfsmöglichkeiten in Bayern
Erreichbar: 6:00 – 0:00 Uhr
(In Krisensituationen sind wir auch nachts erreichbar)
Überregionale Erreichbarkeit derSucht- und Drogenhotline01806 313031 (20 ct. pro Anruf)
Täglich von 8:00 bis 24:00 Uhr